Geistliche Impulse
- Von: Diakon Winfried Langlouis
Was deiner Seele guttut
Im Rahmen meiner Ausbildung zum Diakon, war ich eine Zeit lang regelmäßig im Kloster Benediktbeuern. Von dort bekomme ich bis heute immer wieder Post, interessante und nachdenklich Post. So kam vor einigen Wochen ein Brief, in dem der folgende Text von P. Peter Boekholt SDB beilag:
- Von: Diakon Winfried Langlouis
Sternenkinder
Sternenkinder sind Kinder, die vor, bei oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Für die Eltern und Angehörigen ist dies ein sehr traumatisches Erlebnis, das tiefe Wunden hinterlässt und oft im Verborgenen stattfindet, weil es nur wenige mitbekommen. Leider gibt es diese Sternenkinder gar nicht so selten, auch hier bei uns nicht. Für diese Familien gilt es ein subtiles Bewußtsein zu entwickeln, um ihr Leid mittragen zu können und sie damit nicht außen vor zu lassen. Das geht uns alle an!
Doris Henninger hat dieses Leid einmal so beschrieben:
An mein totes Kind
Es gibt keine Geburtsurkunde von Dir. Und auch kein Totenschein zeugt davon, dass es Dich einmal gab. Aber ich habe mit Dir geredet, still und zärtlich; habe Deine Bewegungen gespürt in mir, habe Dich wahrgenommen, Dich, Du kleiner, winziger Mensch in mir. Die Hand Deines Vaters spürte Deine zarten Stöße. Deine Geschwister legten voller Neugier und Erwartung ihre kleinen Hände auf meinen Leib.
Und jetzt gibt es nichts mehr von Dir. Kein Grab, keine Urkunde, nur die Klinikrechnung. - Abgang.
Abgegangen von der Bühne des Lebens, bevor Dein Auftritt richtig begonnen hat. Wann beginnt eigentlich das Leben? Aus meiner Erinnerung, aus meinem Herzen bist Du nicht abgegangen. Wo sollen meine Gedanken Dich aufsuchen? Werde ich Dir begegnen, wenn auch ich die Bühne dieses Lebens verlasse?
Du kamst, Du gingst mit leiser Spur, ein flüchtiger Gast im Erdenland. Woher? Wohin? Wir wissen nur: Aus Gottes Hand in Gottes Hand.
Ihr Diakon Winfried Langlouis
- Von: Diakon Winfried Langlouis
Eine echte Herausforderung!
Abba Poimen wurde etwa 340 nach Christus in Ägypten geboren und zählte zu den ganz großen christlichen Mönchen der Spätantike. Er gehörte zu den sogenannten Wüstenvätern und wird als Heiliger verehrt. Er war sehr weise. Unter anderem wird ihm folgender Spruch zugeschrieben: "Verachte niemanden, verurteile niemanden, verleumde niemanden!"
Klingt einfach, oder? Als ich über diesen Spruch aber einmal genauer nachgedacht habe, fiel mir auf, dass ich dieser Herausforderung alles andere als gerecht werde. Das Verachten, Verurteilen und Verleumden spiegelt sich in jeder Bewertung eines Mitmenschen, der mir nicht sympathisch ist oder der ganz anders denkt und handelt, wie ich es mir vorstelle und für richtig halte. Schnell gibt es da Worte oder Gedanken wie "Der hat sie doch wohl nicht alle!", "Was weiß der schon!", "So ein Idiot!" und Ähnliches. Auch kleine Notlügen, eine etwas andere Darstellung eines Sachverhaltes, das Weglassen oder Hinzufügen nicht realer Begebenheiten zählen meiner Meinung nach dazu. Auch wenn es vielleicht in vielen Fällen harmlos erscheint, so ist es doch irgendwie allgegenwärtig und irgendwie völlig normal, andere zu entwerten und in vorgefertigte Schubladen zu stecken.
- Von: Diakon Winfried Langlouis
Was ist wichtig?
Über Alexander den Großen gibt es unter anderem folgende interessante Geschichte: Alexander liegt auf dem Sterbebett und vor den versammelten Beratern und Freunden gibt er folgende 3 Befehle: seine Ärzte sollen den Sarg ganz alleine tragen, der Weg zum Friedhof soll mit Gold, Silber und Edelsteinen bestreut sein und seine Hände sollen aus dem Sarg heraushängen.
Die Anwesenden waren darüber völlig verwirrt und durcheinander und so trat sein Lieblingsgeneral vor und fragte Alexander, weshalb ihm das so wichtig sei. Und Alexander erwiderte: "Die Leute sollen wissen, dass Ärzte letzten Endes machtlos sind und uns vor dem Tod nicht heilen können. Sie sollen auch wissen, dass ein Leben, das man mit Jagd nach Reichtum zubringt, nur eine Verschwendung von kostbarer Zeit ist. Und sie sollen wissen, dass wir alle mit leeren Händen auf die Welt kommen und sie mit leeren Händen wieder verlassen!"
- Von: Diakon Winfried Langlouis
Freiheit
Bei unserem ökumenischen Sommer-Gottesdienst letzten Sonntag auf dem Modellflugplatz in Röttingen, hat unsere evangelische Pfarrerin Elise Badstieber folgende bemerkenswerte Poetry-Redigt passend zu unserem Gottesdienstthema „Über den Wolken“ zum Thema „Freiheit“ gehalten:
- Von: Sabine Ernst, Gemeindereferentin
Liebe Gemeinde,
an vielen Stellen in der Bibel hören wir immer wieder, dass Jesus die Einsamkeit und Stille sucht, vor allem zum Gespräch mit seinem Vater. In der Stille und im Gebet schöpfte er Kraft, um dann wieder zu den Menschen zu gehen, ganz für sie, für ihre Bedürfnisse und Nöte da zu sein.
Freie Tage, Sommertage laden uns ein, Leben zu genießen, uns Zeit zu nehmen für uns selbst und das, was wir gern tun.
In diesen Sommertagen dürfen wir in unserer Pfarreiengemeinschaft abschalten von den Mühen des Alltags, wie z.B. auf dem Zeltlager der PG Aub-Gelchsheim, beim Ferienspielplatz der Stadt Aub, bei den Frankenfestspielen in Röttingen, bei der Auber Kirchweih, beim Gauvolksfest an der Tauber oder bei vielen weiteren kleinen Feierlichkeiten. Bei Festen und Feiern darf die Seele einmal zur Ruhe kommen.
Wir sind eingeladen,
• uns Zeit zu nehmen für unsere Familien und Freunde,
• Beziehungen zu pflegen um des Menschen willen,
• uns gegenseitig zu beschenken durch unser Dasein und Zeit-Haben,
• uns Zeit zu nehmen für Gott, ihn neu im Staunen über die Schönheiten der Natur zu entdecken und
• uns mehr Zeit zu nehmen zum Danken für unser Leben.
- Von: Diakon Winfried Langlouis
Was deiner Seele gut tut
zu meinem Namenstag bekomme ich immer noch jedes Jahr einen kleinen Brief aus dem Kloster Benediktbeuren, wo ich vor vielen Jahren meine 2. Dienstprüfung für mein Diakonat gemacht habe. Diesmal gab es einen, so finde ich, sehr bemerkenswerten Beitrag von P. Peter Boekholt SDB, den ich hiermit gerne weitergeben will:
- Von: Diakon Winfried Langlouis
Nichts …!
Von Don Pedro Calderon stammt folgende Geschichte:
Die Hölle war total überfüllt, und noch immer stand eine lange Schlange am Eingang. Schließlich musste sich der Teufel, selbst herausbegeben, um die anstehenden Menschen fortzuschicken. „Ein einziger Platz ist noch frei, den muss der ärgste Sünder bekommen!“ rief er laut. „Ist vielleicht ein Mörder da?“ Er hörte sich die Verfehlungen der Anstehenden an. Schließlich sah er einen Mann etwas abseits stehen, den er noch nicht gefragt hatte. „Was haben Sie getan?“ fuhr er ihn an. „Nichts! Ich bin ein guter Mensch und nur aus Versehen hier.“ - "Aber Sie müssen doch etwas getan haben! Jeder Mensch stellt etwas an!“ – „Ich sah es wohl“, sagte der Mann, von sich überzeugt, „aber ich hielt mich davon fern. Ich sah, wie die Menschen ihre Mitmenschen verfolgten, aber ich beteiligte mich nie! Sie haben auf den Schwachen herumgetrampelt. Sie haben von ihren Übeltaten jeder Art profitiert. Ich allein widerstand der Versuchung und tat nichts!“ „Absolut nichts?“ fragte der Teufel ungläubig. „Sind Sie völlig sicher, dass Sie alles mit angesehen haben?“ – „Vor meiner eigenen Tür!“ – „Und nichts haben Sie getan?“ wiederholte der Teufel. – „Nein!“ – Da sagte der Teufel: „Komm herein, mein Sohn. Der Platz gehört Dir!“.
- Von: Diakon Winfried Langlouis
"Gib´s weiter!"
Vor vielen Jahren las ich einmal folgende Geschichte:
"Vor einigen Tagen bat mich eine Frau, ihr fünf Mark zu wechseln, da sie dringend telefonieren musste. Ich sah nach, hatte aber nur 3 Groschen. Sie gab mir die fünf Mark, nahm die Groschen und sagte: "Den Rest geben sie einfach weiter!" Ich war völlig verblüfft. Kurz danach stand ich an meiner Bushaltestelle, um heimzufahren. Ich gab dem Busfahrer meinen gerade erhaltenen fünf-Mark Schein. Er konnte ihn bis auf einen Groschen nicht wechseln. Da wurde der Groschen einfach nach vorne zu mir durchgereicht. Jetzt konnte ich heimfahren. Das brachte mich zum Nachdenken. Seitdem lauerte ich auf eine Gelegenheit zum Weitergeben. Und siehe da, ein paar Tage später stand ich an einem Fahrkartenautomaten, an dem ein Mädchen zu wenig Geld dabei hatte. Ich bot das fehlende Geld dem verwunderten Mädchen an und sagte: "Gib´s weiter!". Es war ein schönes Gefühl!"
- Von: Diakon Winfried Langlouis
Trotzdem!
Die Fastenzeit wird von vielen als Last empfunden, als unangenehm und unnütz. Ihr Sinn ist auch, dass wir uns mit uns selbst, unserem Leben und unserer Beziehung mit unserem Herrgott tiefer und bewusster auseinandersetzen und uns auch den Höhen und Tiefen unseres Lebens stellen. Dass dies durchaus fruchtbar sein kann, erzählt folgende sehr interessante Geschichte aus Tunesien: