PG Aub
Bild: Pfarrbriefservice.de

Sternenkinder

Sternenkinder sind Kinder, die vor, bei oder kurz nach der Geburt gestorben sind. Für die Eltern und Angehörigen ist dies ein sehr traumatisches Erlebnis, das tiefe Wunden hinterlässt und oft im Verborgenen stattfindet, weil es nur wenige mitbekommen. Leider gibt es diese Sternenkinder gar nicht so selten, auch hier bei uns nicht. Für diese Familien gilt es ein subtiles Bewußtsein zu entwickeln, um ihr Leid mittragen zu können und sie damit nicht außen vor zu lassen. Das geht uns alle an!

Doris Henninger hat dieses Leid einmal so beschrieben:

An mein totes Kind

Es gibt keine Geburtsurkunde von Dir. Und auch kein Totenschein zeugt davon, dass es Dich einmal gab. Aber ich habe mit Dir geredet, still und zärtlich; habe Deine Bewegungen gespürt in mir, habe Dich wahrgenommen, Dich, Du kleiner, winziger Mensch in mir. Die Hand Deines Vaters spürte Deine zarten Stöße. Deine Geschwister legten voller Neugier und Erwartung ihre kleinen Hände auf meinen Leib.

Und jetzt gibt es nichts mehr von Dir. Kein Grab, keine Urkunde, nur die Klinikrechnung. - Abgang.

Abgegangen von der Bühne des Lebens, bevor Dein Auftritt richtig begonnen hat. Wann beginnt eigentlich das Leben? Aus meiner Erinnerung, aus meinem Herzen bist Du nicht abgegangen. Wo sollen meine Gedanken Dich aufsuchen? Werde ich Dir begegnen, wenn auch ich die Bühne dieses Lebens verlasse?

Du kamst, Du gingst mit leiser Spur, ein flüchtiger Gast im Erdenland. Woher? Wohin? Wir wissen nur: Aus Gottes Hand in Gottes Hand.

Ihr Diakon Winfried Langlouis

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