Trotzdem!
Die Fastenzeit wird von vielen als Last empfunden, als unangenehm und unnütz. Ihr Sinn ist auch, dass wir uns mit uns selbst, unserem Leben und unserer Beziehung mit unserem Herrgott tiefer und bewusster auseinandersetzen und uns auch den Höhen und Tiefen unseres Lebens stellen. Dass dies durchaus fruchtbar sein kann, erzählt folgende sehr interessante Geschichte aus Tunesien:
"Ein Mensch konnte nichts Schönes und Gesundes ertragen. Als er in einer Oase einen jungen Palmbaum mit schönen Wuchs fand, da nahm er einen schweren Stein und legte ihn der jungen Palme mitten in die Krone. Mit einem hämischen Lachen zog er dann weiter. Die Palme versuchte, die Last abzuwerfen. SIe schüttelte und bog sich. Vergebens. Sie musste sich deshalb tiefer als die anderen Palmen in den Boden verwurzeln, bis ihre Wurzeln dort verborgene Wasseradern erreichten. Diese Kraft aus der Tiefe und die Sonnenglut aus der Höhe machten sie zu einer königlichen Palme, die nun auch den schweren Stein hochstemmen konnte. Nach Jahren kam der Mann wieder, um sich an dem Krüppelbaum zu erfreuen. Da senkte die kräftige Palme ihre Krone, zeigte den Stein und sagte: "Ich muss dir danken! Deine Last hat mich stark gemacht!"
Ihr Diakon Winfried Langlouis